Hnefatafl ist ein anspruchsvolles Strategiespiel für zwei Personen, was bereits im Frühmittelalter, insbesondere in Skandinavien, sehr beliebt war. Man sagt heute, Hnefatafl sei das „Spiel der Wikinger“.
Hnefatafl wird auch liebevoll „Tafl“ genannt.
Etwas Geschichte ...
Earl Rognvaldr Kali beschreibt die neun Disziplinen, welche die "Noblen" Nordmannen (also die sogenannten "Wikinger") beherrschen müssen:
- Tafl spielen
- Skilaufen
- Schmieden
- Schreiben
- Schiessen
- Harfe spielen
- Lesen
- Rudern
- Vortragen v. Gedichten
Zitate bezügliches des Spieles Tafl bzw. Hnefatafl finden sich in vielen Schriften der nordischen Kultur: von der Edda über die Fridthjofs-Sage bis zur Orkney-Sage. Das Wort „Hnefi“ bedeutet dabei soviel wie Faust, wird aber im Zusammenhang mit dem Spiel für die Spielfigur des Königs benutzt. Tafl bedeutet soviel wie Tisch oder Brett.
Auf der folgenden Abbildung sieht man Spielfiguren, die aus einem Grabfund (grave no. 750 in Björkö) stammen:
Hnefatafl war bis ins 12. Jahrhundert DAS Strategiespiel für zwei Personen im Nordeuropäischen Raum. Schon im frühen Mittelalter wurde es durch die Normannen auf deren Eroberungsfeldzügen von Skandinavien nach England, Irland, Wales, Island, Grönland usw. gebracht und verbreitet. Es wurde ab dem 11. Jahrhundert durch das während der ersten Kreuzzüge eingeführte Schach verdrängt und geriet schließlich gänzlich in Vergessenheit.
Ärchäologische Funde des Spieles konnten bis auf das 4. Jahrhundert nach Christus zurückdatiert werden. Von Finnland bis zu den Orkney-Inseln existieren Grabfunde mit Spielfiguren und Spielbrettern. Es finden sich auch Zeichnungen von Spielbrettern und Tafl-Spielern auf Runensteinen wie dem Runenstein von Ockelbo in Schweden.
Desweiteren existieren Schriften über verschiedene Varianten der Tafl-Familie, wie zum Beispiel vom Hofe König Aethelstans, in welchen eine Variante mit dem Namen „Alea evangelii“ beschrieben wird, und Gesetzeserlasse und ein Manuskript aus Wales, in welchen sich Informationen über die Spielvariante „Tawl-bwrdd“ finden lassen.
Wäre nicht der Botaniker Carl von Linné 1732 in schwedischem Auftrag nach Finnland gegangen, gäbe es wohl auch keine Überlieferung der Spielregeln. Linné fand dieses Spiel (in der Variante Tablut) noch in einem Winkel Finnlands vor. Saamische Nomaden spielten es immer noch.
Obwohl Linné selbst nicht der Sprache der Saamen mächtig war, beschrieb er in seinen Aufzeichnungen die ihm wohl übersetzten Regeln. Feinheiten oder Variationen des Spiels beschrieb Linné leider nicht; seine Beschreibungen reichten aber aus, um zumindest die Grundregeln zu erkennen und daraus entsprechende Spielstrategien ableiten zu können. Ohne diese Aufzeichnungen wäre dieses schöne Strategiespiel wohl für immer verloren gewesen.
Mittwoch, 6. Juni 2018
Dienstag, 5. Juni 2018
Hnefatafel (Spielebeutel)
Wer hat schon Lust auf das ständige Gedängel ? Essen kochen kann man ebenso nicht den ganzen Tag, und handwerkliche Arbeit schon gar nicht. Lust auf ein echtes "Wikingerspiel" ? Wie wäre es mit Hnefatafel oder einer der zahlreichen Varianten ?
Meistens hat man Pech und gerade weder Spielplan, noch Spielsteine dabei. Na und ? Ein Spielebeutel ist flott gebastelt, den man bequem an seinem Gürtel bei Nichtgebrauch tragen kann bzw. in einer Kiste verstauen kann.
Im Grunde benötigt man gar nicht viel:
Der Spielplan ist gleichzeitig ein Lederbeutel, auf dem der Spielplan gezeichnet wird. Lederbeutel deshalb, weil man die "Spielsteine" (Kieselsteine, Specksteine oder was auch immer man als Spielstein benutzt.) darin aufbewahren kann. So fliegt nichts umher und man kann sein Spiel bequem mit sich herum tragen.
Spielsteine:
Hier gibt es viele Möglichkeiten.
Meistens hat man Pech und gerade weder Spielplan, noch Spielsteine dabei. Na und ? Ein Spielebeutel ist flott gebastelt, den man bequem an seinem Gürtel bei Nichtgebrauch tragen kann bzw. in einer Kiste verstauen kann.
Im Grunde benötigt man gar nicht viel:
- 2 Lederbänder
- 1 quadratisches Stück Leder
- 1 Zirkel, Glas, Nagel / Schnur oder sonstige, womit man einen Kreis zeichnen kann
- 1 Lochzange (geeignet für Leder)
- Schere oder Teppichmesser
- Spielfiguren
- Lötkolben
- Lineal
- Bleistift
Der Spielplan ist gleichzeitig ein Lederbeutel, auf dem der Spielplan gezeichnet wird. Lederbeutel deshalb, weil man die "Spielsteine" (Kieselsteine, Specksteine oder was auch immer man als Spielstein benutzt.) darin aufbewahren kann. So fliegt nichts umher und man kann sein Spiel bequem mit sich herum tragen.
- Kreis auf das Leder zeichnen.
- Den Kreis ausschneiden.
- Am Rand Löcher ausstanzen.
- In die Mitte das Spielfeld zeichnen und ggf. auch Verzierungen (mit Bleistift und Lineal).
- Die gezeichneten Linien und Verzierungen kann man mit einem Lötkolben vorsichtig nachfahren.
- Durch die Löcher Lederbänder ziehen, so dass man es zu verschiedenen Seiten zuziehen kann.
Spielsteine:
Hier gibt es viele Möglichkeiten.
- Man kann sich aus verschiedenfarbigen Holz Spielfiguren basteln.
- Man kann sich aus Speckstein Spielfiguren basteln.
- Man könnte auch aus Knochen sich Figuren schnitzen.
- Man könnte sich Kieselsteine in der Natur suchen.
Montag, 4. Juni 2018
Was braucht man zum Tundeln ?
Heute beschäftigen wir uns einmal mit der Frage, was man zum Tundeln eigentlich alles braucht.
Viel Handwerkszeug ist es eigentlich nicht. Grob gesagt: Was man eben benötigt, um ein Seil / Schnur zu tundeln. Eigentlich eine ganz einfache Antwort, oder ?
Man braucht:
Tundelhölzer sind keine kleinen Klöppel. Sie zu bekommen, ist nicht so ganz leicht. In skandinavischen Ländern hat man oft eher eine Chance, Tundelhölzer erwerben zu können.
Das sollte man NICHT tun:
Viel Handwerkszeug ist es eigentlich nicht. Grob gesagt: Was man eben benötigt, um ein Seil / Schnur zu tundeln. Eigentlich eine ganz einfache Antwort, oder ?
Man braucht:
- Tundelhölzer
- 1 Set = 4 Stück
- 1 Harken oder einen Ast
- Die Fäden werden hieran an einer Seite fixiert.
- 1 Stück festes Leder
- In Tundelpausen werden die Fäden hiermit fixiert. Ansonsten dreht sich die bereits getundelte Schnur wieder auf.
- 4 Fäden
- Material kann sein aus Leder, Wolle, Sissal etc., alles woraus sich Schnüre machen lassen.
- Tundelpartner
- Ideal ist es, wenn man zu zweit tundelt. Tundeln geht auch alleine, macht aber weniger Spass.
Tundelhölzer sind keine kleinen Klöppel. Sie zu bekommen, ist nicht so ganz leicht. In skandinavischen Ländern hat man oft eher eine Chance, Tundelhölzer erwerben zu können.
- Auf Wikingermärkten in Skandinavien hat man oft Glück.
- Es gibt aber auch noch Geschäfte in Skandinavien, wo man Tundelhölzer kaufen kann.
Das sollte man NICHT tun:
- Tundel nicht, wenn Du ein paar Met zuviel hast. Das wird definitiv nichts !
- Hüte Dich davor, anfangs zu schnell zu tundeln. Tundel langsam und konzentriert. Die Schnelligkeit kommt von ganz alleine.
Samstag, 2. Juni 2018
Für was ist Tundeln gut ?
Mit dem Tundeln stellt man in spielerischer Weise Schnüre / Kordeln her. Das sind Alltagsgegenstände, die man immer brauchen kann. Auch heute noch. Wer sagt, dass Schuhe mit Lederbänder ausschliesslich früher geschlossen wurden ? Wäre es nicht denkbar, dass man hierfür auch getundelte Schnüre benutzt haben könnte ? Denkbar ist es.
Mal ganz abgesehen davon, dass tundeln eine Menge Spass macht, gibt es durchaus noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn man einmal nachdenkt.
Mal ganz abgesehen davon, dass tundeln eine Menge Spass macht, gibt es durchaus noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn man einmal nachdenkt.
Spontan fällt mir da folgendes ein:
- Verbesserung der Konzentration
- Verbesserung der Fein- und Grobmotorik
- Verbesserung des logischen Denkens
- Förderung der Greiffunktion
- Selektive Fingerfertigkeit
- Verbesserung des Rhythmusgefühles
- Förderung der Teamfähigkeit
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